
Seit
altersher werden Flüsse vom Menschen als natürliche Verkehrswege
zur Fortbewegung bevorzugt. Der Transport auf dem Wasser war bequem und
sicher im Vergleich zu den Landwegen, die oft wegen Regen und Eis nicht
passierbar waren. Das Veneto ist eine Region, in der es unzählige
Flüsse gibt, deren Netz vom Menschen durch den Bau von Kanälen
ergänzt wurde. Alle Städte im Veneto sind durch diese Wasserwege
nicht nur untereinander verbunden, sondern auch mit dem Meer oder einer
Lagune, was besonders für den Handel von großer Bedeutung war.
Wegen der teilweise sehr geringen Strömung des Wassers
in den Kanälen, oder um Gegenströmungen zu überwinden,
wurden die Boote zum Teil vom Ufer aus
von
Pferden und Reiter oder von den
Bootsführern
gezogen. Zahlreiche Schleusen wurden errichtet, um die Niveauunterschiede
auszugleichen.

Die
Handelsaktivitäten und der große Bedarf der Repubblica Serenissima
di Venezia verursachten eine enorme Nachfrage nach Waren und Produkten
aus dem Hinterland; Getreide, landwirtschaftliche Erzeugnisse,

Holz,
Marmor, Kalkstein von den Colli Vicentini und viele andere Rohstoffe erreichten
Venedig auf dem Wasser. Ganz abgesehen vom Warentransport, waren die Wasserwege
natürlich auch für den Personenverkehr zwischen Venedig, Padua
und den Euganeischen Hügeln von immenser Wichtigkeit. Man nutzte
die Wasserwege, um die Arbeiten auf den Landgütern zu kontrollieren,
die bald mit prachtvollen Villen ausgestattet wurden. Die reiche venezianische
Gesellschaft fuhr in die „Berge“, d.h. in die
Euganeischen
Hügel oder in die „Sommerfrische“ in eine der Villen,
entlang der Brenta oder dem Canale Battaglia.
Die“
burcio“
war eine typische Boote aus Holz,die fur den Material-Transport. Die Boote,
die feiernden Gesellschaften aus Venedig zu den einzelnen Villen brachten,
wurden
Burchielli genannt.

Die
andere Boote die von dem Volk gebracht wurdeten, waren die „
barche
di Padova“ und die etwas unbequemeren venezianische
Gondeln.
Am Ende des 18.Jahrhunderts mit dem Fall der Venezianischen Republik wurde
der rege Verkehr aber eingestellt und die „Burchielli“ gelangten
nach und nach in Vergessenheit. Heute haben mehrere bequeme und moderne
„Burchielli“ den Verkehr auf dem Kanal wieder aufgenommen.

Innerhalb des Veneto war
Padua
immer eine Stadt mit einer besonders engen Beziehung zum Wasser.
Die Lage der Stadt, zwischen den Flüssen Brenta im Norden und
Bacchiglione im Süden, hat in der Vergangenheit die enge Beziehung
der Stadt Padua zum Wasser geprägt.
Die
Brenta entspringt dem Lago di Caldonazzo und fließt durch Valsugana
nach Bassano. Im Norden von Padua teilt sich der Fluss. Ein Teil fließt
direkt in die südliche Lagune von Venedig, der andere Flussarm
endet in der Lagune Moranzani von Venedig.
Durch die Eröffnung des Canale
del Piovego und des Hafens
Portello erreichte die Schiffahrt in Padua ihren Höhepunkt.
Der Fluss Bacchiglione, die Verbindung zwischen Padua und Vicenza, war
seit altersher die wichtigste Wasserversorgung der Stadt Padua. Ganz
Padua lebte und lebt vom Wasser des Bacchiglione, der von der Ponte
dei Cavai im Süden der Stadt entlang der Stadtmauer,vor dem Schloss
Ezzelini in Richtung des grossen Verteidigungsturmes, Specola
genannt, verläuft.
Hier teilt er sich in zwei Arme: einer, mit dem Namen Tronco Maestro,
fliesst schnell wegen des Höhenunterschiedes die Ufer der ersten
Stadtmauer bis zur alten Carmine-Kirche
entlang, dann nach Ponte Molino, wo er einstmals Antriebskraft an die
Räder der Mühlen Padua lieferte; so kommt er dann vor die
Mulde von Porte Contarine,
wo sich das Wasser mit dem des Schiffahrtskanals vereinigt und den Piovego
bildet.
Ein zweiter Arm des Bacchiglione zweigt von der Specola
zu den inneren Flussufern ab, mit dem Namen Naviglio
Interno
;
er durchfliesst die historische Stadtmitte mit den majestätischen
Palästen, der Universität bis zu Porte Contarine, wo er sich,
den Wasserfall überschritten, mit dem Wasser des Tronco Maestro
in den Piovego vereinigt.
Ein Teil des Wassers des Bacchiglione ist vor den Toren Paduas, an der
Riviera Euganea entlang, abgeleitet: es ist der Battaglia- Kanal, der
in Battaglia mit dem Bisato zusammenfliesst, den Vigenzone ins Leben
ruft. Letzterer vereinigt sich in Bovolenta mit dem Roncajette, der
aus Padua kommt und über Pontelongo und Correzzola Chioggia erreicht,
wo sein Wasser, zusammen mit dem des neuen Arms des Brenta, in die Süd-Lagune
mündet.